Gewaltfreie Kommunikation (GFK)

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Der Mensch als kommunikatives Wesen

Was den Menschen von allen Tieren und anderen Lebewesen unterscheidet, ist zum einen, die besondere Ausprägung der kognitiven Fähigkeiten (Denken, Logik, bewusste Gedächtnis-Reproduktion etc.) und zum anderen eine extrem ausgeprägte Form der Kommunikation (vgl. Skeide, 2016). 

Betrachten wir die Kommunikation beim Menschen, so haben wir nebst höchst differenzierter Fähigkeit der extrem präzisen Mimik und Gestik, ebenso eine Höchstmass an Differenzierung, was unsere Kommunikation mit Lauten betrifft – die Sprache(n) (vgl. Baldauf, 2022, 37 ff.).

Kommunikation schafft Verbindung und Vernetzung

Diese Besonderheit der menschlichen Interaktion schafft besonders enge soziale Verbindungen. Dieses all umspannende Netzwerk, in dem wir Menschen uns alle befinden, beeinflusst uns enorm. Dieses soziale Netz bestimmt durch die Art und Weise der Kommunikation unser Wohlbefinden oder unser Unwohlsein. Es bestimmt das friedliche oder kriegerische Zusammenleben von uns Menschen (vgl. Baldauf, 2022, 38), (vgl. Netzwerk Von Trainerinnen Und Trainern in Gewaltfreier Kommunikation, n.d.).

Kommunikation als Ergebnis von Mängeln, Bedürfnissen und Motivationen

Wir Menschen haben bestimmte Mängel in uns verankert. Der Mangel nach Wertschätzung/Anerkennung, der Mangel nach Sicherheit und der Progressionsdrang nach Freiheit und Selbstverwirklichung. Nicht nur Carl Rogers und Abraham Maslow haben dies in deren Arbeit erkannt und in der Psychologie des 20. Jahrhunderts fest verankert, sondern auch jüngst in der Hirnforschung, wie im Meta-Motivation Theorem veröffentlicht (vgl. Baldauf, 2022, 1 bis 74), (vgl. Rogers, 1995), (vgl. Maslow, 1981). Die Mängel und der Progressionsdrang verantworten unser Verhalten und somit auch unsere Kommunikation. Mangel führt zu Bedürfnis, führt zu Motivation, führt zu Kommunikation, um diesen Mangel zu beseitigen (vgl. Baldauf, 2022).

Die Wirkungen der Kommunikation

Menschliche Kommunikation ist also ein Ergebnis der Motivation, um persönliche Bedürfnisse zu erfüllen oder Schmerz und Enttäuschung zu lindern/zu kompensieren. 

Die gewaltvolle Kommunikation: Wie wir alle wissen, kann die Kommunikation unseres Gegenübers bei uns ebenso dafür sorgen, dass wir Schmerz, Wut, Ärger, Frustration, Verletzung oder Angst empfinden. Die Kommunikation und Botschaften des Gegenübers lösen somit Bedürfnisse in uns aus, welche wiederum für spürbare und fühlbare Emotionen sorgen. Die gewaltvolle Kommunikation, welche uns in unserem Alltag umgibt, schafft somit einen Teufelskreis. Gewaltvolle Kommunikation schürt Ängste, Unbehagen, soziale Distanzen, Wut, Frustrationen etc. Diese Emotionen manifestieren sich in neuen Mängeln, Bedürfnissen, Motivationen und neuem Verhalten.

Gewaltfreie Kommunikation

Gewaltfreie Kommunikation (GFK) will genau das Gegenteil bewirken. Die gewaltfreie Kommunikation schafft Bewusstsein. Bewusstsein über Mängel, Bedürfnisse, Motivation und die entsprechenden Kompensationen in Form der Kommunikation. Mit diesem Bewusstsein über die neuropsychologischen Wirkungsweisen des Menschen, kann mit diesem Wissen eine aktive Haltung der Wertfreiheit und Urteilsfreiheit und vor allem der Wertschätzung erzeugt werden. Das aktive Schaffen einer Wohlfühl-Kultur ist das Ziel (vgl. Rosenberg, 2016), (vgl. Doyle, n.d.).

GFK nach Marshall Rosenberg

Marshall Rosenberg entwickelte die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) als Mittel für einen versöhnlichen und verbindenden Umgang miteinander und zur konstruktiven Lösung von Konflikten (vgl. Rosenberg, 2016).

Haltungen und Bewusstsein der gewaltfreien Kommunikation

  • Menschliches Verhalten ist die Kompensation von Bedürfnissen und Mängeln
  • Kritik ist der Ausdruck ungestillter Bedürfnisse und Mängel
  • Die Unterscheidung lautet “Bereicherung für das Leben” und “Erschwerung für das Leben”, statt “richtig” und “falsch”
  • Lösungen sollten möglichst die Bedürfnisse aller Beteiligten befriedigen
  • Menschen sind soziale Wesen und auch motiviert Bedürfnisse anderer zu erfüllen, wenn dabei ebenso ihre eigenen berücksichtigt werden

Modell der gewaltfreien Kommunikation

Die gewaltfreie Kommunikation (GFK) wird mittels Modell in die reale Alltagssprache übersetzt. Grundlegend geht es hierbei um das Zuhören, die Empathie, die Aufmerksamkeit, Fürsorge und Wertschätzung des Miteinanders:

  • Beobachtungen
  • Emotionen
  • Bedürfnisse
  • Wünsche

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